Interview mit Moritz Florin zum Russland-Ukraine-Konflikt

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Putin geht es nicht um die NATO. Er verfolgt expansionistische Ziele, so Lehrstuhlmitarbeiter Dr. Moritz Florin in einem Interview der Nürnberger Nachrichten am 16.2.2022. Einige Auszüge daraus:

„Ich befürchte, dass es [Putin] nicht so sehr um die Osterweiterung der Nato geht. […] Vielmehr scheint es so, als würden Putin und mit ihm die russische Elite nationalistische Motive antreiben. In einem Essay, den Putin im Juli vergangenen Jahres veröffentlicht hat, spricht er davon, dass die Ukrainer und Russen ein gemeinsames Volk seien.

Darin taucht auch die Verschwörungserzählung auf, der zufolge fremde Mächte die Einheit des Volkes der Russen, Ukrainer und Weißrussen gezielt unterwandert hätten, um Russland zu schwächen. Den Zerfall der Sowjetunion bezeichnet Putin als größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts

Im vergangenen Jahr hat Putin bereits die Schwäche des Diktators von Belarus ausgenutzt, um den russischen Einfluss zu stärken. Zu befürchten ist, dass er die Ukraine mit seiner militärischen Übermacht in den Einflussbereich Moskaus zurückzuholen versucht.“

[…]

In der gegenwärtigen Lage benutzt Putin die vermeintlichen Pläne der Nato, um seine militärische Aggression zu rechtfertigen. Von der Nato, einem Verteidigungsbündnis, geht derzeit keine Bedrohung für die Atommacht Russland aus. Vielmehr hat die Nato deutlich gemacht, dass sie in einen Krieg zwischen der Ukraine und Russland nicht eingreifen wird.“

Das vollständige Interview ist in der Printausgabe der Nürnberger Nachrichten vom 17.02.2022 einzusehen sowie unter: https://www.nn.de/politik/fau-russlandexperte-florin-es-geht-putin-um-seinen-nachruhm-1.11835641