Forschungsschwerpunkte

Im Mittelpunkt der Forschungen am Lehrstuhl stehen das Russische Reich im 19. Jahrhundert und die Sowjetunion. Dabei liegt der Schwerpunkt auf kulturgeschichtlichen und biographischen Zugängen. Politik wird weniger als Institutionengeschehen betrachtet, sondern von der Warte bestimmter Akteure aus oder als diskursiv geprägtes Kommunikationsgeschehen. Es besteht eine Offenheit für interdisziplinäre Herangehensweisen an den russischsprachigen kulturellen und politischen Kosmos, etwa durch Fragestellungen und methodische Einflüsse aus der Filmanalyse, Musik- und Literaturwissenschaft.

Das Russische Reich und auch die Sowjetunion werden nicht nur von ihren Hauptstädten St. Petersburg und Moskau aus betrachtet, sondern als Vielvölkerreiche und Imperien verstanden, die von ethnischen Spannungen, aber auch supranationalen Ideologemen und ethnischer Arbeitsteilung geprägt waren. Ein besonderes Interesse besteht zum einen an der Ukraine, zum anderen an Zentralasien.

Transkontinentale und globale Perspektiven werden zunehmend mit der Erforschung Osteuropas verbunden. Dabei sollen Lehre und Forschung Hand in Hand gehen: der neue Master „Imperien und Transkontinentale Räume“ steht dabei im Zentrum.

Besondere Schwerpunkte liegen zudem auf der Mediengeschichte Osteuropas, wobei im Zentrum des Interesses das Fernsehen steht, sowie auf der Umwelt- und Infrastrukturgeschichte, mit einem Fokus auf Wasser-Infrastrukturen.